Die zweite Hälfte bringt auch das versprochene "Berlinesque Cabaret". Eine mondäne, hüftenschwingende Schwuchtel-Diva zeigt Hintern und Identität: Sie wähnt sich als Wiedergeburt der Emma Peel; Hosenschlag und James-Bond-Sound Marke frühe Siebziger unterstreichen das. Zwölf Lieder sind's nur. Aber mindestens genauso viele Rollen. Fabulierender Ex-Macho, abgetakelte Walt-Disney-Figur, schwermütiger Seemann und als Zugabe ... nochmal der schwarze Rabe. Jon Flynn mutet sich viel zu und kann sich das über weite Strecken leisten. Seine musikalischen Effekte - ob zu Astor Piazollas Bandoneonklängen oder Popmelodien - sind enorm geworden. Seine Motorik verrät, daß er eins geworden ist mit sich und seinen Texten. Jon Flynn beschließt den Abend mit einer Hommage an die Stadt, in der er seit knapp vier Jahren lebt. "B = für Berlin" lautet das kurze Brainstorming- Gedicht in deutscher Sprache. "B" steht auch für Bravo.